Minden bleibt schwieriges Pflaster

Bisher war unser Achter von größeren Krankheitswellen verschont geblieben. Doch in den letzten beiden Wochen musste unser Trainer Rainer Koppmann gleich mit einer Reihe von krankheitsbedingten Ausfällen umgehen. So reiste die Mannschaft deutlich geschwächt zum dritten Renntag nach Minden. 

Schon beim morgendlichen Zeitfahren kündigte sich das Drama für unseren Gießen-Achter an. Nicht nur im direkten Vergleich unterlagen sie dem Team aus Bochum und Witten, auch im Zeitfahren, kam der Tabellenachte nur auf den 14. Platz. 

 

         (c) RBL/Pischke

Damit musste unsere Mannschaft im Achtelfinale gegen den Tabellendritten, das Team aus Osnabrück antreten. Die Gießener versuchten, die Niedersachsen mit einem starken Start zu überraschen und setzten sich früh vor das gegnerische Boot. Doch die Ruderer aus Osnabrück ließen sich davon nicht beeindrucken. Mit wuchtigen Schlägen holten sie die Hessen erst ein und zogen dann an ihnen vorbei. Mit fast vier Sekunden Vorsprung kam Osnabrück definitiv zu deutlich als erster ins Ziel. 

Nach zwei verlorenen Rennen war die Unsicherheit bei unseren Ruderern spürbar. Das zeigte sich im Viertelfinale gegen Leipzig bereits bei den ersten Schlägen. Der sonst so souveräne Start misslang deutlich. Unsauber ruderten sie den Sachsen hinterher. Erst nach rund 200 Metern fanden die Männer hinter Schlagmann Birkhan zusammen und konnten zu einem kräftigen Endspurt ansetzen. Zug um Zug kamen sie nochmal an Leipzig heran - doch am Ende reichte es nicht. Leipzig kam mit einem Luftkasten Vorsprung als erste über die Linie.

Im Halbfinale lag erneut das Boot aus Bochum/Witten neben unserem Achter in den Startblöcken. Nach der Niederlage im Zeitfahren wollte unsere Mannschaft nun die Revanche gegen den Tabellensechzehnten. Es schien als entlud sich mit dem Startsignal der angestaute Frust aus den letzten Rennen. Mit einem guten Start setzten sich die Gießener früh vor das Boot aus dem Ruhrgebiet. Schlag um Schlag bauten sie ihren Vorsprung aus, als wollten sie allen zeigen, dass sie nicht in diesen Tabellenkeller gehörten. Mit einer über halben Bootslänge Vorsprung kam unser Sparkassen-Achter als erste ins Ziel. 

Für das letzten Rennen musste Trainer Koppmann zwei weitere Ruderer aus der Stammbesetzung krankheitsbedingt auswechseln und das Boot umsetzen. Schlagmann Birkhan wechselte spontan die Position und Seite und fand sich auf Steuerbord wieder, Nico Weber rückte auf die Schlagposition.

Keine ungefährliche Entscheidung, so kurz vor einem Rennen und es dauerte nach dem Start einige Schläge, bis die neue Zusammensetzung sich gefunden hatte. Doch dann fanden die Ruderer in ihren Rhythmus und zogen an dem Boot aus Kassel vorbei. Mit klarem Vorsprung sicherten sich die Gießener den Sieg im letzten Rennen – angesichts von Platz 15 in der Tageswertung wohl aber eher Schadensbegrenzung als ein Grund zum Jubeln.